Daß ein junger Mann Abitur macht, um damit ein Studium aufnehmen zu können, ist an sich ja nichts Außergewöhnliches. Wenn aber zwischen ersterem und letzterem zwei Jahre liegen, und diese zwei Jahre voll und ganz einem Kindergarten gehören, ist dies schon eine kleine Geschichte wert - eine Geschichte, die so wirklich passiert ist und seit einigen Monaten selbst schon Geschichte ist.

Begonnen hat alles damit, daß in einem kleinen verträumten Städtchen die Zivildienststellen äußerst dünn gesät waren - nur eine einzige war noch frei, und das auch nur, weil sie taufrisch vom Bundesamt bestätigt worden war.

Im Grunde genommen war ich da zum ersten Mal dankbar dafür, daß die Mühlen des Gesetzes langsam mahlen - denn so bin ich im Advent-Kindergarten gelandet.

Häufig half ich mit in Haus und Garten. Das Kinderhaus verfügt über ein großes tolles Freigelände mit vielen Schönheiten, aber auch ebenso vielen (wenn nicht noch mehr) Laubblättern, die es im Herbst zu fegen gilt. So durfte ich also erst mal intensive Freundschaft mit dem Laubbesen schließen. Aber auch Wände streichen, Kartoffeln putzen, Geschirr spülen und einiges mehr standen auf dem Programm.

Sehr schnell begann ich mich allerdings auch für die Arbeit mit den Kindern zu interessieren, zumal ich bereits während meines Schülerdaseins des öfteren im Hort unserer Schule ausgeholfen hatte. So qualifizierte ich mich im Kindergarten allmählich mehr und mehr zur “rechten” Hand der Horterzieherin. Das hat mir so viel Spaß gemacht, daß ich mich entschloß, im Anschluß an den Zivildienst noch ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten zu absolvieren (mit freundlicher Genehmigung meiner Eltern).

In dieser Zeit durfte ich viele interessante Erfahrungen und Entdeckungen auf pädagogischem Gebiet machen und hatte ausreichend Gelegenheit, gute Freundschaften (sowohl mit Kindern als auch den Kolleginnen) zu schließen.

Die Zeit hier im Advent-Kinderhaus hat mich geprägt und wachsen lassen. Dafür bin ich allen sehr dankbar:

den Kindern für ihre Aufgeschlossenheit,
den Eltern für ihr Vertrauen,
dem Team für die tolle Zusammenarbeit.

Mein ursprünglicher Berufswunsch - Gymnasiallehrer - hat sich während der zwei Jahre im Advent-Kinderhaus immer mehr in Richtung Grundschule verschoben: Genau das studiere ich nun. Und obwohl das Studieren ganz schön anstrengend ist, bleibt mir immer noch Zeit, “meine” Kinder zu besuchen.

So kann man sagen, daß ich eine der tollsten Zivi-Stellen (und auch des Freiwilligen Sozialen Jahres) überhaupt abbekommen habe. Vielleicht hat ja der eine oder andere Leser meines Berichtes Lust bekommen, es mir nachzutun. Ich kann nur sagen: es lohnt sich auf alle Fälle.


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